Die Haie von "Tiger Beach"
In den nördlichen Ausläufern der Bahamas gibt es ein Gebiet, das berühmt ist für häufige Tigerhai-Begegnungen.
Diese Haie waren neben einer Vielzahl von anderen Hai-Arten wie Zitronen-Haie, Karibische Riffhaie, Ammenhaie und die großen Hammerhaie, die Hauptattraktion meiner Reise mit der M/Y Shear Water.
Um bei dem Zusammentreffen mit den Räubern der Meere möglichst viele potenzielle Risikofaktoren
auszuschließen, mussten alle Taucher dunkle Farben tragen, sämtliche Gliedmaßen unter Kopfhauben, Handschuhen und Füsslingen verstecken. Die großen Haie im nahen Umkreis waren stets im
Blick zu halten, den Köderkisten sollte man nie zu nahe kommen und immer in der Nähe der Gruppe sein.
Jedem Taucher muss bewußt sein, daß man nur ein geduldeter Gast im Revier von Raubtieren ist und daß jederzeit
unvorhergesehene und bedenkliche Situationen entstehen können.
Das Tauchen mit Haien birgt immer ein Risiko und man sollte niemals den Respekt vor diesen Jägern verlieren.
Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) gehören zu den Groß-Haiarten und ihre Größe(4-6m) ist vergleichbar mit der von
Weißen Haien.
Über das Verhalten dieser Haie ist nur sehr wenig bekannt. Sie sind Einzelgänger, dämmerungs-und nachtaktiv und halten sich in allen tropischen und subtropischen Weltmeeren auf.
Der Name "Tigerhai" trifft vor allem auf die jungen Individuen zu: Sie haben auf dem Rücken und den Flanken eine auffällige Streifen- und Fleckenzeichnung, die dann mit zunehmendem Alter allmählich verblasst.
Der Tigerhai ist ein mächtiger Jäger. Sein Nahrungsspektrum ist wahrscheinlich das breiteste aller Haie, denn er überfällt so ziemlich alles, was er auf seinen Streifzügen antrifft. Hauptsächlich ernährt er sich von Knochenfischen, Meeresschildkröten, anderen Haien, Meeresvögeln, Tintenfischen und Robben.
Er zählt neben dem Weißen Hai (Carcharodon carcharias) und dem Bullenhai (Carcharhinus leucas) zu den für den Menschen gefährlichsten Haiarten.
Haie sind in ihrer Existenz sehr stark bedroht, zum Teil sind sie bereits vom Aussterben betroffen.
Sie stehen an der Spitze der Nahrungskette und sind sehr wichtig für das ökologische Gleichgewicht in den Weltmeeren.
Vorurteile gegenüber Haien verhindern häufig ihren Schutz. Sie sind keine Monster, Fressmaschinen oder Killer, denn wir Menschen passen nicht in ihr Nahrungsschema. Wir müssen nun endlich
anfangen, diese Tiere, über die wir nur sehr wenig wissen, zu erforschen und schützen bevor sie endgültig aus den Ozeanen verschwunden sind!
Es war für mich ein unvergessliches Erlebnis, diese faszinierenden Kreaturen, live und hautnah in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und fotografieren zu können.
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